Im Juni / Juli 2009 hat es mich nach Cavaglia verschlagen. Das kennen bestimmt nicht viele. Es liegt ca. 50 Km westlich von Mailand in der Region Piemont, am Südhang der Alpen nicht weit vom Lago Maggiore entfernt. Leider war ich hier nur wenige Tage, aber die zeigten mir, das es durchaus reizvoll ist, in dieser Region auch mal Urlaub zu machen.

Immer wieder muss ich feststellen, das es vom Vorteil ist, Einheimische der Region zu kennen, die einem Tipps geben können, die einem normalen Tourie einfach verwehrt bleiben. So sind wir Mittags zum Essen losgefahren, da es in der Druckerei keine Kantine gab. Weit war es nicht, aber die Fahrt mit dem Auto führte über unbefestigte Strassen durch Obst- und Maisplantagen, bis plötzlich mitten in der Pampa ein großes Haus auftauchte, in dem ein Restaurant untergebracht war. Nachdem man seinen Platz zugewiesen bekam, konnte man sich am Vorspeisenbuffet aus einer großen Auswahl an Antipasti erst einmal den Teller vollhauen. Anschließend gab es eine zweite, warme Vorspeise, die aus einer Auswahl aus Risotto oder Nudeln bestand. Nun kam das Hauptgericht, was aus Huhn und / oder Truthahn bestand, natürlich mit Beilagen wie Salat oder grünen Bohnen. Soweit so gut, jetzt noch der Nachtisch. Hier wurden einem so leckere Sachen wie Panakotta, Tiramisu, Eis, Obst und noch anderes aufgezählt, eine Speisekarte gab es hier nämlich gar nicht. Zu guter letzt gab es noch Kaffee mit Grappa. Das war für mich übrigens das erste Mal, dass ich Grappa im Kaffee getrunken habe und ich muß sagen - echt lecker. Nun, auf dem Tisch standen im übrigen neben Brot auch Wasser auch Rotwein. Nach dem X-ten Glas davon und dem veredelten Kaffee konnte ich auch fränzösisch, italienisch und englisch sprechen und das alles gleichzeitig. Die Arbeit ging anschließend viel flüssiger von der Hand. Und nun das Beste, das ganze kostete 12€, da kann man doch nicht meckern, oder?

Am selben Abend war ich mit den französischen Kollegen des Maschinenherstellers nochmals zum Essen losgefahren. Auch dieses Restaurant war abseits der Hauptstraße inmitten irgendwelcher Plantagen. Wieder gab es diverse Antipasti, dieses mal aber nacheinander an den Tisch gebracht. Als nach zwei Stunden und rund 10 Gänge später der Kaffee kam war ich kurz vor'm Platzen. Zum Abschluss bestellten wir noch einen Grappa und bekamen Becher und gleich die ganze Flasche auf den Tisch gestellt - Das passiert einem in Deutschland nicht! 


Galerie 1: Cavaglia

 


 

Wie in den Bildern gezeigt, hatte ich den Abreisetag dazu genutzt, von Biella über den Lago Maggiore nach Mailand zu fahren. Nach knapp 1 1/2 Stunden kam ich in Arona an den See und folgte die Küste nach Norden bis nach Baveno. Hier hatte ich den Wagen geparkt und bin auf ein Schiff gestiegen. Meine erste Station war die Isla Bella, auf der sich der schönste Garten Italiens befinden soll. Leider hatte ich nicht genug Zeit um diesen Garten in seine Gänze zu genießen und daher hatte ich die 12€ Eintritt nicht bezahlen wollen. Immerhin kostete die Überfahrt schon 9,80€, was ich auch schon ganz schön frech fand. Aber auch ohne Garten waren die kleinen Gassen und die schnuggeligen Häuser schön anzuschauen.

Zurück auf dem Schiff ging es auf die Nachbarinsel, der Isla dei Pescatori. Der kleine Ort auf dieser Insel hat ebenfalls wunderschöne kleine und kleinste Gassen und Durchgänge. Herrliche Häuser beherbergen jede Menge Läden und Restaurants auf der Straßenebene. Hier macht das bummeln einfach nur Spaß und man kann sich einfach mal ein wenig treiben lassen.