Mein erstes Ziel in Südafrika hieß Kapstadt, was ich im März 2019 besuchen durfte. Zugegeben, meine Vorbehalte waren groß, war halt Afrika. Aber um es vorweg zu nehmen - Kapstadt ist nicht Afrika, sondern eine Multikultistadt die alles bietet. Was man zuerst von allen Leuten zu Hören bekommt ist, am Tage ist alles Sicher, kein Problem, nur in der Nacht lieber nicht nach draußen. Wobei die Innenstadt auch am Abend sicher sein soll.
Meine erste Besuchstour führte mich nach Boulders Beach, nicht zum Schwimmen, sondern um die Afrikanischen Pinguine zu besuchen. Dort hin gelangt man mit der Metro, was an sich schon das erste Erlebnis war. Gefühlt scheint die Bahn schon ziemlich alt, so wie sie rattert und knattert, schaukelt und rumpelt. Auch sind die Züge innen schon ziemlich verwahrlost, sogar in der "1.Klasse", die zumindest gepolsterte Sitzbänke besitzt, sofern sie nicht zerschnitten und raus gerissen sind. Aber wenn man darüber hinweg sieht, dann gelangt man nach rund 1,5 Stunden, Ok, lt. Fahrplan nach einer Stunde und 8 Minuten von Cape Town Central nach Simon's Town, der Endhaltestelle der Southern Line. Für die Fahrt habe ich in der 1. Klasse umgerechnet 2,20€ bezahlt - Hin und zurück wohl gemerkt!
In Simon's Town angekommen musste ich noch weitere rund drei Kilometer bis zur Pinguinkolonie nach Boulders Beach laufen. Bei 35° in der Sonne war das schon etwas Schweißtreibend. Dort angekommen zeigte mir das Preisschild an der Kasse an, das ich umgerechnet 10€ zu zahlen hätte. Aber ein Tipp sagte, dass ich den Weg rechts weiter gehen solle. Gesagt, getan, was auch eine gute Idee war. Denn nach dem nächsten Parkplatz kommt eine Schiebetür im Zaun, der auf einen weiteren Weg entlang der Küste führte. Nur das man jetzt ohne Zaun bis direkt ans Wasser kam. Natürlich waren hier nicht so viele Pinguine, aber trotzdem gab es hier auch welche, die den Nationalpark einfach ignorierten (was für Schlingel).
In der folgenden Galerie habe ich einiges an Bildmaterial rein gestellt. Viel Spaß beim schauen.
Galerie 1: Boulders Beach
Der Blick von dem Balkon meines Hotelzimmers zur Bay. Links im Anschnitt der Signal Hill, an dessen Hang mein Hotel liegt
Nach rechts geschaut sehe ich den Tafelberg, zumindest den Anfang davon
Von der Waterfront zum Stadion der Fußball WM 2010, der im Sonnenuntergang sogar schön beleuchtet ist
Die Waterfront, die Touri-Ecke schlechthin
Da gibt es natürlich auch entsprechende Fotospots. Da haben mich gleich andere Deutsche abgelichtet
Im übrigen sind nur reichlichst Deutsche Stimmen zu vernehmen
Am Fuße des Signal Hill und nur wenige Minuten von meinem Hotel entfernt, zumindest Bergab ;-) liegt Bo-Kaap. Es ist bekannt für seine bunten Häuser
Es ist das älteste Wohnviertel Kapstadt
Kapstadt besitzt auch ein Metrosystem, auch wenn es nur aus eine handvoll Linien besteht und alle vom Hauptbahnhof nach Osten weg führen
Eine Strecke führt dann nach Süden bis nach Simon's Town, zum Teil direkt am Indischen Ozean entlang. Ja, die False Bay gehört tatsächlich noch zum Indischen Ozean
Die Sanddünen ziehen sich bis über die Gleise
Nach drei Kilometer Fußmarsch erreicht man Boulders Beach, ein Teil des Table Mountain National Park. Hier kann man die Afrikanischen Pinguine für 10€ besuchen
Man kann aber auch am Park vorbei weiter die Küste entlang gehen. Nach dem nächsten Parkplatz gibt es einen Weg direkt ans Wasser, der kostet nichts
Und man sieht hier auch die Pinguine, ohne sich auf eine Holzplattform zu drängeln
Außerdem sogar noch viel näher
16 Tage später war ich im Rahmen der Cape-Tour noch einmal bei den Pinguinen
Da ich dieses mal mit einer Touristengruppe unterwegs war, habe ich mir auch die Massen im Nationalpark gegeben
Ohne Frage hat man von hier durch die bloße Masse an Pinguinen natürlich bessere Motive
Ist das nicht ein süßes Pärchen?
Auf den Kindergarten muss man schon gut aufpassen
Und wie üblich, wo Touristen sind ist ein afrikanischer Markt nicht weit
An meinem zweiten Sightseeingtag haben mein Kollege und ich beschlossen, uns den City Sightseeingbussen anzuschließen. Diese Doppeldecker, oben großteils offen, fahren nach dem Hop-on hop-off Prinzip in Vier verschiedenen Linien durch die Stadt und eben auch um den Tafelberg herum.
Die erste Fahrt, sozusagen das Warm-up führte uns von der Long Street, die Restaurant und Barstraße schlechthin durch den District six relativ schnell wieder an unseren Ausgangspunkt in der Long Street zurück. So viel gibt es im District six nicht zu sehen, da hier noch immer sehr viel Brachland vorhanden ist. Leider hat hier die Apartheit drastisch zugeschlagen und es wurden alle "Schwarzen" aus ihren Häusern vertrieben und Umgesiedelt, immerhin 60.000 Meschen. Danach wurde alles platt gemacht und sollte von den "Weißen" neu besiedelt werden. Da aber der Lebensnerv der Stadt hart getroffen wurde, wurde aus dieser Besiedelung nichts - bis heute nicht!
Die zweite Tour brachte uns großräumig um den Tafelberg herum und startete ebenfalls in der Long Street bei bestem Sonnenschein. Es ging zunächst in südlicher Richtung aus der Stadt hinaus in die grünen Hänge der Tafelbergausläufer. Dann in westlicher Richtung bis zum Botanischen Garten Kirstenbosch, einem der schönsten der Welt. Wenn man dem Tourguide glauben darf, der sechst Schönste. Auch hiervon sind ein paar Bilder in der folgenden Galerie, bei leider mittlerweile sehr bedecktem Himmel. Nachdem wir eine Stunde relaxt den Garten nur einen Hauch angerissen hatten, sind wir weiter bis zur nächste Haltestelle Constantia Nek. Hier sind wir zum Weingut Beau Constantia gelaufen und haben uns während einer Weinverkostung vier verschiedene Weine, bzw. das erste war ein weißer Champagner kredenzen lassen. Nach diesem sehr genussvollen Zwischenstopp, ging es weiter nach Westen bis zum Atlantik. Inzwischen hat es zu Regnen begonnen, der erst wieder aufhörte, als wir am Atlantik ankamen. Nun haben wir uns nach Norden gewandt und sind das nächste Mal in Champs Bay ausgestiegen. Schließlich musste ich ins Hard Rock Café. Hier haben wir bei schönstem Sonnenschein aber steifer Briese das späte Mittagessen genossen. Schon lustig, bis auf Schnee hatten wir drei Jahreszeiten auf unserer Fahrt um den Tafelberg in fünf Stunden erleben dürfen.
Weiter ging es bis zur Waterfront, die am Tage noch einiges mehr an Künstlern aller Art präsentierte. Auch hier kann man viel Zeit verbringen, allerdings mussten wir noch einen der letzten Busse zurück ins Centrum nehmen. Eine lange Fahrt neigte sich dem Ende, was doch einige Bilder für die folgende Galerie hervor brachte. Viel Spaß auf unseren Spuren rund um den Tafelberg.
Galerie 2: Um den Tafelberg herum
Der nächste Sightseeingtag begrüßte mich wieder mit einem abgedeckten Tafelberg
Das änderte sich auch den ganzen Tag wie üblich nicht
Zu Fuß ging es vom Hotel natürlich wieder durch das Viertel Bo-Kaab
District six, ein Mahnmal an die Apartheitsperiode, in der abertausende "Schwarze" einfach umgesiedelt wurden
Auf geht's auf die Tour rund um den Tafelberg. Blick über den immer noch großteils leeren District six bis hin zur Bay
Hier ein paar Impressionen aus einem der schönsten Botanischen Gärten der Welt, Kirstenbosch
Auch Grün, aber das sind die Weinreben des Weinguts Beau Constantia
Ein Blick in ein Township, Imizamo Yethu. Auf dieser Seite des Tafelbergs regnet es
In Champs Bay, am Atlantik schönster Sonnenschein, aber extrem stürmisch
Dafür gibt es hier anständige Wellen
Ein Grund hier aus zu steigen war natürlich der Besuch im Hard Rock Café
Weiter gehts die Küste hoch zurück nach Kapstadt
Luxus an dieser Seite der Küste. Ein Parkplatz auf dem Dach kostet teilweise mehr als anderswo ein ganzes Haus
Wieder mal in Waterfront. Am Tage ist natürlich noch viel mehr los
Und natürlich nochmal das obligatorische Bild, und wieder hat der Tafelberg sein Tischtuch drauf
Alle mögliche Kunst wird hier angeboten
Der Tag neigt sich dem Ende, das Licht geht zur Neige
Nachdem wir nun schon rund um den Tafelberg gefahren sich, darf die Draufsicht natürlich nicht fehlen. Die Auffahrt auf den Tafelberg muss gut geplant sein, denn meistens versteckt er sich unter einer Wolkendecke, die plan auf dem Tafelberg aufliegt. Daher sagen die Kapstädter auch Tischtuch dazu, denn von unten hat das wirklich eine frappierende Ähnlichkeit mit einem Tischtuch, da nur dort die Wolkendecke liegt, während im Rest von Kapstadt und Umgebung keine einzige Wolke am Himmel ist.
Nun endlich kamen ein freier Tag und ein klarer Himmel auf dem Tafelberg zusammen. Also schnell auf den Weg gemacht und in die Schlange der Ticketlosen eingereiht. Schon nach 15 Minuten wurde ich über die Strasse gelassen um weitere 10 Minuten vor der Schlage der beiden Ticketcounter zu stehen. 330 Rand, umgerechnet etwa 22€ abgelascht und wieder zurück auf die andere Straßenseite, jetzt in die Schlage der glücklichen Ticketbesitzer. Mittlerweile sind 30 Minuten vergangen, aber es geht voran, wieder über die Straße, an der Ticketcountern vorbei in die Schlange hinauf zur Talstation der beiden Gondeln. Immerhin passen pro Gondel um die 60 Personen hinein und da es zwei sind, also eine wechselweise Beladung. Trotzdem dauerte es weitere lockere 30 Minuten, bis ich vor einer Gondel stand und einsteigen durfte. Freudig erregt einen Platz am offenen Fenster Talwärts eingenommen, da kann ich wenigsten gut Fotografieren, aber kaum los gefahren, begann sich der Boden der Gondel zu drehen. Bis oben hin macht der Boden eine 360° Umdrehung, so dass jeder mal nach unten schauen kann, oder eben auch nach oben. Eine schöne Idee.
Oben angekommen habe ich mich auf den längsten der Rundwege gemacht, wobei es nur die Länge ist, nicht die Höhenunterschiede. Der Tafelberg ist oben tatsächlich extrem flach. Kam mir vor wie zu Hause in Norddeutschland. Auch bedingt dadurch, das gefühlt 80% der Touristen Deutsche waren! Das Wetter war einfach nur genial. Totale Windstille, strahlender Sonnenschein und bestimmt 40° in der Sonne. Schatten gibt es da oben ja keinen. Damit sehen die Bilder in der folgenden Galerie natürlich nochmal so schön aus. Viel Spaß beim anschauen.
Nachdem sich am Morgen des Vortages der Tafelberg noch mit Tischtuch präsentierte,...
... bin ich am nächsten Morgen bei strahlend blauen Himmel zum Tafelberg gefahren.
Nachdem ich nach nur einer Stunde anstehen endlich an der Seilbahn ankam, ...
... war ich nach kurzen sechs Minuten auch schon oben in 900m. Was für eine atemberaubende Sicht
Hier oben war logischerweise richtig was los, zumal heute das Tischtuch in der Reinigung war
Der Blick über das Zentrum Kapstadts
Und wieder ein mutiger Platz für ein Foto
Da ist mir doch ein Klippschliefer vor die Linse geraten
Da hat doch tatsächlich mal einer mit einem großen Messer in die Tischplatte geschnitten
Jeden Samstag seit 2006 gibt es in Woodstock, also doch schon um einiges aus der Stadt heraus den Neighbourgoods Market in der Old Biskuit Mill. Dieser Markt erinnert mich stark an den Fischmarkt in Hamburg, nur das dieser hier erst um 09:00 Uhr auf macht, wo der Fischmarkt fast schon wieder schließt. Hier findet man viele Kunsthandwerkstände mit allerlei aus Leder und Stoff. Außerdem gibt es einen großen Bereich mit jede nur erdenkliche Leckerei für auf die Hand. Damit kann man sich im Zentrum der Anlage einfach irgendwo in den langen Tischen dazu setzen und man kommt unweigerlich mit den Leuten ins Gespräch. Wieder ist mir aufgefallen, das man getrost mit Deutsch anfangen kann, meistens passt das. Die ganze Zeit über wird man dabei von verschiedenen Jazz Künstlern begleitet.
Bo-Kaap, das bunte Südafrika
Nelson Mandela auf dem Balkon des Rathaus von Kapstadt
Jan Smuts und ein weiteres Parlamentsgebäude im Hintergrund
Und immer wieder Gruppen die ihre Künste präsentieren, gerne gegen einen Obulus, versteht sich
So ein schönes Gebäude kann nur einer Bank gehören
Eine der dutzende von Restaurants in der Touristrasse Long Street
Jeden Samstag von 09:00 bis 14:00 Uhr gibt es diesen Neighbourgoods Market in der Old Biskuit Mill
Seit 2016 eine Institution wie der Fischmarkt in Hamburg
Hier gibt es reichlich Kunsthandwerk, ...
... leckeres Essen aus allen Ecken ...
... begleitet von verschiedenen Jazz Musikern.
Am nächsten Tag habe ich mich wieder in die Obhut eines City Sightseeing Doppeldeckers begeben, dieses Mal auf eine Weintour in die Region um Stellenbosch und Franschhoek. Sich in einem Touriebus kutschieren zu lassen hatte zwei Vorteile. Zum einen brauchte ich mir keine Gedanken um das Trinken zum machen, musste ja nicht selber fahren. Zum anderen gab es während der ganzen Tour viele Informationen von unserem Tourguide, der ein ausgezeichnetes Englisch sprach. Natürlich gab es auf den beiden Weingütern, die wir besuchten ebenfalls viele Informationen, wie die hier ihren Wein herstellen. Es war rund herum eine schöne Tour. Mehr dazu in den Bildunterschriften der folgenden Galerie.
Eine weitere Rundreise. 1. Stop war in Bloubergrant, gegenüber der Table Bay mit einem spektakulären, anderen Blick auf den Tafelberg
Ein Strand wie in Dänemark und ein Hinterland wie in Manhattan
So sieht es aus wenn ein ganzer Bus Touries Bilder machen
Weiter ging es zu unserer ersten Weinverköstigung nach Backsberg
Der Verkaufsraum. Hier gab es den ersten MCC, so wird der Champagner, der so hier ja nicht heißen darf, genannt
Dann wurden verschiedene Weinkeller besichtigt, ...
... um in einen repräsentativen Gewölbe drei weitere Verköstigungen zu erleben.
Es gab einen Weißwein mit einer Nuss-Schoko-Praline, einen Rotwein mit einem Schoko-Ingwer und einen Brandy mit einer Schoko-Orange
Mittagspause im Ort Stellenbosch
Mittlerweile sind wir in der 2. Verköstigung, bei Vergenoegd Löw angekommen. Wieder gibt's Infos zur Weinproduktion
Und eine Duck parade. Die setzen hier um die 1300 Enten ein, ...
... um die Weinfelder von Schnecken und dererlei Ungeziefer frei zu halten
Das andere Bild von Südafrika. Ein über 16km durchmessendes Gebiet von Wellblechhütten, ein Township mit über 3 Millionen (!) Bewohnern
An meinem letzten Tag bin ich mit den City Explorer zum Cap of good Hope, also zum Kap der guten Hoffnung, dem Süd-Westlichsten Punkt Afrikas gefahren. Keine Frage, hier musste ich schließlich auch noch hin! Bilder dazu sind in der folgenden Galerie zu sehen. Zu dieser Tour gehörte auch ein Stopp in Boulders Bay, also nochmal zu den Pinguinen, die ich ja schon an meinem 2. Tag besucht hatte. Da ich dieses mal mit einer Touriegruppe unterwegs war, habe ich auch den Eintritt gezahlt und habe mich in den Trubel der ganzen Touristen begeben. Natürlich hat man schon allein auf Grund der großen Anzahl an Pinguinen tolle Fotomotive. Ich hätte dem Treiben stundenlang zuschauen können, aber leider hatten wir nur eine. Bilder hierzu habe ich in der Galerie 1, Boulders Beach hinten angefügt.
Neuer Tag und noch ein Trip nach
Der Leuchtturm steht NICHT am Kap selber, sondern ein bisschen Östlich davon, weil viel erhöhter
Dort direkt hinter dem Felsen befindet sich das Kap
Viele unterschiedliche Pflanzen gibt es hier
Und jede Menge Affen, die ohne Scheu auf die Meschen zugehen
Dieses Foto ist außer verkleiner nicht bearbeitet. Der Atlantik ist so schön
Ein Versuch die Höhe des Leuchtturms einzufangen
Hier der Grund warum die Affen die Nähe der Menschen suchen. Wobei, sie sind gefährlich und man soll einen Bogen um sie machen
Schnell sind plötzlich wieder irgendwelche Wolken da, woher auch immer
Eine Bogen um sie machen ist aber nicht immer so einfach
Endlich am Kap angekommen
War gar nicht so einfach das Schild ohne Menschen aufzunehmen, ...
... schließlich hieß es Schlange stehen, wenn man selber mit Schild aufs Bild wollte
Auf den Felsen hinten tummeln sich ...
Fortsetzung folgt? Wer weiß, wer weiß ...