Ein Besuch der unendlichen Weiten des australischen Outbacks gehörte zu meinen exotischeren Zielen.
In Sydney bestiegen wir die Maschine, die uns nach Alice Springs bringen sollte. Nach ein paar Stunden setzten wir zu Landung an. Gut das ich eine Fensterplatz hatte, denn auf solch einem 'Flughafen' landet man nicht so häufig. Im letzten Teil des Landeanfluges hatte ich mich schon gefragt, wo denn der Flughafen überhaut ist, zu sehen jedenfalls war nichts davon. Dann setzte das Flugzeug auf der 'Piste' auf, denn mit einer breit betonierten Landebahn, die man von anderen Flughäfen kennt, hatte das nicht viel gemeinsames. Am Ende dreht das Flugzeug auf der Stelle und rollte die Lande- Start- und Rollbahn in einem wieder zurück. Eine 'Rüssel' über den man das Flugzeug verlassen konnte, sucht man hier auch vergebens. Nicht einmal ein Bus gab es hier, so blieb uns nur der Fußweg über die Staubfläche durch die Hitze zum Abfertigungsgebäude. Damit hatte das Abenteuer Outback also schon mal begonnen.
Nach der Zollkontrolle haben wir uns dann erst einmal einen Bus gesucht, der uns zu unserem Hotel brachte. Nach dem Einchecken und Frisch machen haben wir dann unser Reisebüro aufgesucht und uns bei der Freundin der Schwester meines Kollegen vorgestellt. Sie hatte schon im Vorwege die komplette Planung unserer Outbacktour durchgeführt. Ein großes Hallo war es, als wir aus der weiten Ferne endlich vor ihr standen.
Nach dieser netten Begegnung haben wir den Rest des Tages genutzt um uns noch ein wenig die "Innenstadt" von Alice Springs anzuschauen. Außerdem war es von Nöten auch noch ein paar Einkäufe für die Packpackertour zu tätigen. So hatte man uns ein Fliegennetz für das Gesicht angeschnackt. Wir konnten ja nicht umhin über diese Empfehlung zu schmunzeln, aber es sollte sich noch herausstellen, das diese Ausgabe durchaus sinnvoll war. Schnell noch einige Fotos gemacht und zurück zum Hotel. Früh haben wir uns in die Waagerechte begeben, denn der Wecker klingelte früh.
Nachdem wir uns am nächsten Morgen gerüstet hatten, machten wir uns zum Bustreffpunkt auf den Weg. Dort angekommen brauchten wir auf den Bus nicht mehr lange zu warten. Mit diesem erschien dann auch unser Reiseleiter, der wie die Faust aufs Auge in diese Landschaft passte.
Schnell stellte sich während der Ausfahrt aus Alice Springs auf dem Weg zum Uluru heraus, das es nicht nur die Optik war, sondern auch der Typ selber ein echtes Outbackunikum darstellte. Als es kurz nach der Abfahrt an die Vorstellung der einzelnen Mitreisenden ging wurden wir von Person zu Person immer überraschter, denn aus unser Gruppe von 18 Leuten waren gut zwei Drittel aus dem deutschsprachigen Ausland, eben wir Deutsche und auch Niederländer. Damit war nun am anderen Ende der Welt nicht zu rechnen. Auch wenn der Trip gut und gerne hätte auf Deutsch ablaufen können, haben wir auf Rücksicht auf unseren Reiseleiter und ein paar andere doch weiterhin die Amtssprache Englisch benutzt ;-)
Das erste Etappenziel erreichten wir nach sieben Stunden Fahrt durch die Wüste und zwei Stopps zum Austreten etc. Am Nachmittag erhielten wir den ersten Blick aus der Ferne auf den Uluru, wie der Ayers Rock in der Sprache der Aborigines, die mittlerweile wieder die rechtmäßigen Besitzer dieses Fleckchen Erde sind, heißt, und ein bisschen später auf das andere Ende dieser Sandsteinformation, die sich durch den Wüstenboden durchzieht, auf die Kata-Tjuta, früher Mount Olga. Trotzdem brauchten wir noch weitere drei Stunden, bis wir endlich die Hand an den heiligen Berg der Anangu, einem Stamm der Aborigines anlegen durften. Wenn man sich ein wenig mit der Geschichte der Anangu beschäftigt hat und ihre Bedeutung dieses Berges, dann kommt man nicht umhin, die mystische Ausstrahlung dieses Berges direkt zu fühlen. Da versteht es sich von selbst von einer Besteigung des Uluru abzusehen, das die Anagu äußerst ungerne sehen. Daher ist der Aufstieg auch oft genug durch die Parkverwaltung untersagt, wobei da natürlich Witterungsgründe genannt werden (Wind, Regen, Gewitter, Hitze und was denen sonst noch so einfällt). Bei uns war es die Hitze, somit wurde uns die Entscheidung eh abgenommen, was uns egal war, wir hatten die Umwanderung sowieso vor gehabt.
Und so machten wir uns am nächsten Tag in aller Herrgottsfrühe von unsrem Nachtquartier, einem Campingplatz, auf dem wir in so eine Art von Schlafsäcken unter freiem Himmel übernachteten, auf den Weg zum Uluru. Dort starteten wir die Wanderung im Uhrzeigersinn um den Uluru herum, was immerhin gut 20 km waren. Auf diesem Weg kommt man neben dem Uluru, der einem immer auf der rechten Seite begleitet auch an einigen heiligen Stätten der Anangu vorbei. An vielen dieser Stellen ist das Fotografieren verboten.
Noch am selben Tag sind wir weiter gezogen zum Watarrka Nationalpark. Inzwischen ist es wieder einmal Abend, die Wege sind einfach sehr weit, und somit wieder Zeit sich in die Schlafsäcke zu verkriechen.
Am nächsten Morgen haben wir dann den Watarrka Nationalpark besucht. Danach ging es zurück nach Alice Springs, wo wir unsere tollen drei Tage zusammen mit unsere 'Planerin' bei einem großen Steak ausklingen ließen.
Galerie 1: Das Outback